Erfolgreiche Unternehmensumsetzung

Einer der ersten, der die ökonomische Bedeutung von ethnischen Minderheiten in Deutschland realisiert und sich zu Nutze gemacht hat, war ein deutscher Pharmafabrikant im Jahre 1987. Das vom Autor Wolfgang Dorfner nicht namentlich genannte Unternehmen warb bereits zu dieser Zeit mit türkischsprachigen Anzeigen für die Zielgruppe. Insbesondere aufgrund der körperlich anstrengenden Jobs der Zielgruppe wurde daher eine Schmerzsalbe im Sinne eines Ethno Marketing beworben.

Selbst vor dieser Zeit haben jedoch bereits die türkischen Migranten in Deutschland die unbefriedigten Bedürfnisse ihrer Landsleute erkannt und durch die Eröffnung von beispielsweise speziellen Lebensmittelläden antizipiert.

Interessant ist auch die in den 80er Jahren florierende Videokultur für die hiesige Zielgruppe der türkischstämmigen Migranten. Voraussetzung hierfür waren die sinkenden und somit erschwinglichen Preise für das Medium Videorekorder. Um dem Bedürfnis nach heimatlicher Unterhaltung zu begegnen entwickelten sich zu dieser Zeit speziell türkische Videotheken, oder zumindest ein breites Angebot an türkischen Unterhaltungsstücken in deutschen Videotheken. Vereinzelt wurden in größeren Ballungsgebieten sogar zielgruppenspezifische Kinos eröffnet.

Dass die türkische Zielgruppe in diesem Zeitraum ein hohes Kaufvolumen an Videorekordern aufzuweisen hatte, blieb auch Sony nicht verborgen. Sie waren ebenfalls eines der ersten Unternehmen die sich diesen erhöhten Bedarf zunutze gemacht haben.

Dies waren die ersten zaghaften Versuche von Unternehmen die aufstrebende Zielgruppe der ethnischen Minderheiten in den Fokus zu heben. Zaghaft aber nicht minder erfolgreich! Zu den voran genannten Beispielen lassen sich jedoch nur sehr wenige Informationen zum genauen Vorgehen der Unternehmen zusammentragen. Daher sollen im nächsten Abschnitt fundiertere Maßnahmen von Ethno Marketing  präsentiert werden. Angefangen mit dem auf diesem Gebiet, nach weitläufiger Meinung vermeintlich ersten tätigen Unternehmen: Daimler AG.

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