Archive for the ‘Ethno Kampagnen’ Category

Fragliche Unternehmensumsetzung – Oder doch nicht?

Januar 7, 2010

Folgendes Video zeigt eine fragliche Ansprache für moslemisch geprägte Kundinnen. Fragt sich an welche Rezipienten der Spot gerichtet ist. Für ein Ausstrahlen in einem stark moslemisch geprägten Land kann kaum zu denken sein, führt man sich vor Augen, dass im Islam strenge Verbote für die unsittliche Zurschaustellung existieren (Koran, Sure 24, Vers 31). Wolfgang Dorfner merkt an, dass es beispielsweise in Saudi-Arabien gängige Praxis ist als ALternative sogar Comicfiguren zu verwenden (Seite54). In der Werbung ist es daher geboten auf jeglich sinnliche Darstellungen kategorisch zu verzichten.

Nach Besichtigung der Seite, handelt es sich um ein deutsches in Hamburg ansässiges Unternehmen, dass Dessous / Unterwäsche über das Internet vertreibt. Somit wird die Kampagne wohl in erster Linie nach deutschen (und europäischen) Konsumenten ausgerichtet sein. Laut der Theorie sollte diese Kampagne nicht gut ankommen. Desöfteren ist in der Literatur zu lesen, dass anzügliche Werbung in moslemisch geprägten Zielgruppen nicht ankommt! Wie es sich singulär auf die weibliche Zielgruppe und zudem internetaffine und somit junge Zielgruppe auswirkt ist nicht belegt (Ausgehend der Überlegung, dass der Spot nur im Internet läuft)! Zumal die unter diesen Umständen vermeintliche Zielgruppe größtenteils aus Personen der dritten Einwanderergeneration besteht. Diese stehen bekanntermaßen für eine Vermischung der beiden Kulturwelten! Vielleicht wirkt gerade hier der bewusste Kontrast und Provokation?!

Laut eigenen Angaben, badankt sich das Unternehmen für die „überwältigende Flut an positiven Reaktionen“! Dann wohl doch eine gelungene Aktion!

Erfolgreiche Unternehmensumsetzungen II

Januar 4, 2010

Anbei ein kurzer Einblick in das erfolgreiche Vrogehen der Daimler AG.Bereits seit dem Jahre 1995 bewirbt das Unternehmen spezifisch türkischstämmige Migranten in Deutschland die sowohl von der Bildsprache als auch von den Inhalten her in der Werbung spezielle Beachtung finden.

Statt dem blonden Single Mann fährt im Werbespot die türkische Großfamilie in den Heimaturlaub. Und auch am POS gehört es schon seit längerem zum guten Ton auch auf türkischsprachige Verkäufer zu treffen. Kein Wunder dass die Marke die höchsten Beliebtheits- und Imagewerte bei der Zielgruppe vorweisen kann.

Hier noch eine Zeitungsanzeige von Daimler. Der Text sagt aus: »Wir wünschen unseren türkischen Freunden in Deutschland alles Gute zum Opferfest und lassen sie wissen, daß wir stets an ihrer Seite sind.«

Erfolgreiche Unternehmensumsetzung

Januar 4, 2010

Einer der ersten, der die ökonomische Bedeutung von ethnischen Minderheiten in Deutschland realisiert und sich zu Nutze gemacht hat, war ein deutscher Pharmafabrikant im Jahre 1987. Das vom Autor Wolfgang Dorfner nicht namentlich genannte Unternehmen warb bereits zu dieser Zeit mit türkischsprachigen Anzeigen für die Zielgruppe. Insbesondere aufgrund der körperlich anstrengenden Jobs der Zielgruppe wurde daher eine Schmerzsalbe im Sinne eines Ethno Marketing beworben.

Selbst vor dieser Zeit haben jedoch bereits die türkischen Migranten in Deutschland die unbefriedigten Bedürfnisse ihrer Landsleute erkannt und durch die Eröffnung von beispielsweise speziellen Lebensmittelläden antizipiert.

Interessant ist auch die in den 80er Jahren florierende Videokultur für die hiesige Zielgruppe der türkischstämmigen Migranten. Voraussetzung hierfür waren die sinkenden und somit erschwinglichen Preise für das Medium Videorekorder. Um dem Bedürfnis nach heimatlicher Unterhaltung zu begegnen entwickelten sich zu dieser Zeit speziell türkische Videotheken, oder zumindest ein breites Angebot an türkischen Unterhaltungsstücken in deutschen Videotheken. Vereinzelt wurden in größeren Ballungsgebieten sogar zielgruppenspezifische Kinos eröffnet.

Dass die türkische Zielgruppe in diesem Zeitraum ein hohes Kaufvolumen an Videorekordern aufzuweisen hatte, blieb auch Sony nicht verborgen. Sie waren ebenfalls eines der ersten Unternehmen die sich diesen erhöhten Bedarf zunutze gemacht haben.

Dies waren die ersten zaghaften Versuche von Unternehmen die aufstrebende Zielgruppe der ethnischen Minderheiten in den Fokus zu heben. Zaghaft aber nicht minder erfolgreich! Zu den voran genannten Beispielen lassen sich jedoch nur sehr wenige Informationen zum genauen Vorgehen der Unternehmen zusammentragen. Daher sollen im nächsten Abschnitt fundiertere Maßnahmen von Ethno Marketing  präsentiert werden. Angefangen mit dem auf diesem Gebiet, nach weitläufiger Meinung vermeintlich ersten tätigen Unternehmen: Daimler AG.

TV Beitrag

Dezember 17, 2009

Zum Einstieg ein guter TV-Beitrag vom RBB: